Trotz einiger offener Games muss sich die 20-jährige aus Perchtoldsdorf am Ende ihrer erfahreneren Gegnerin geschlagen geben. Ihr Coach nennt die fehlende Matchpraxis als Grund dafür.
Liel Marlies Rothensteiner war bereits vor einem Jahr bei den LADIES OPEN Amstetten im Qualyfing dabei. Dieses Jahr hat sie durch eine Wildcard zum ersten Mal im Hauptbewerb eines W75 Turniers. Ihre Gegnerin war die 18-jährige Renata Jamrichova aus der Slowakei. Sie hat jeweils zwei Junioren-Grand-Slams im Einzel- und Doppelbewerb gewonnen. Trotz einiger offener Games musste sich Rothensteiner am Ende mit 2:6, 2:6 geschlagen geben.
„Ich finde ich habe teilweise echt gut gespielt, aber die wichtigen Punkte im Game habe ich oft nicht gemacht“ meint Rothensteiner nach dem Match. „Jamrichova spielt auch echt gut, ich kenne sie schon seit den Juniors und habe gewusst, dass es ein hartes Match sein wird. Ich hätte mir erhofft, dass es etwas enger wird und ich es ihr schwerer machen kann. Aber es war trotzdem ein cooles Match.“
Ihr Coach Philip Gille sah den Unterschied weniger in der Schlagtechnik als vielmehr in der fehlenden Matchpraxis auf diesem Niveau.
„Schlagtechnisch gibt es gar keinen so großen Unterschied, aber was fehlt, ist die Konstanz. Wenn Liel zehn bis fünfzehn solcher Partien spielen dürfte, würde sie sich an dieses Niveau gewöhnen und konstanter auftreten“, analysiert Gille.
Tatsächlich war die Partie in vielen Games offen. Immer wieder erspielte sich Rothensteiner ein 30:0 oder 30:30, doch am Ende setzte sich die erfahrenere Gegnerin durch.
Gille spricht ein strukturelles Problem an: „Junge Österreicherinnen bekommen kaum Chancen, sich international zu messen, eigentlich nur bei den Heimturnieren in Amstetten und Wien. Und wenn sie dann einmal die Möglichkeit haben, haben sie genau diese eine. Das erzeugt enormen Druck. Ihre Gegnerinnen hingegen, die auf der Tour deutlich mehr Erfahrung haben, können auch in engen Situationen viel befreiter aufspielen.“
Trotz der Enttäuschung konnte Rothensteiner den LADIES OPEN Amstetten viel Positives abgewinnen:
„Ich finde das Turnier in Amstetten voll gut. Es ist alles super organisiert und sehr professionell.“
Rothensteiners Match war das erste mit rot-weiß-roter Beteiligung am Super-Tuesday in Amstetten. Auch Arabella Koller konnte ihr Main Draw Debüt bei den LADIES OPEN Amstetten nicht für sich entscheiden. De österreichische Nummer 1 Julia Grabher, Nummer 2 Sinja Kraus, die French Open-Juniorensiegerin Lilli Tagger und Billie Jean King Cup-Spielerin Ekaterina Perelygina haben es alle in die zweite Runde geschafft.